Probleme gehören zum Leben
Probleme gehören zum Leben – sei es ein komplexes Thema im Job, ein Konflikt im Team oder eine persönliche Herausforderung. Ob klein oder gross, sie fordern uns immer wieder heraus und bieten zugleich Chancen zur Entwicklung.
Doch oft existieren Probleme zunächst nur in unserem Kopf, und wir neigen dazu, sie zu verdrängen oder aufzuschieben.
Meine These lautet: Jedes Problem lässt sich einfacher lösen, wenn wir es erkennen, benennen und anerkennen. Aus diesem bewussteren Umgang entstehen Ideen, die uns zur Lösung führen. Der Schlüssel? Mut zur Klarheit! Betrachten wir diesen Prozess Schritt für Schritt.
1. Erkennen: Das Problem ins Visier nehmen
Der erste Schritt ist oft der schwerste: Wir müssen ein Problem zunächst wahrnehmen. Das klingt banal, ist es meist nicht. Viele von uns verdrängen unangenehme Themen oder bagatellisieren sie, um Konfrontationen zu vermeiden.
Beispiel: Ein Projekt stockt, weil die Kommunikation im Team nicht funktioniert. Anstatt das Problem zu ignorieren, sollten wir es bewusst wahrnehmen: Was genau stimmt nicht? Wie fühlt sich die Situation an? Erst wenn wir das Problem klar erkennen, können wir es gezielt angehen.
2. Benennen: Dem Problem einen Namen geben
Ein Problem zu erkennen ist eine Sache, es klar zu benennen eine andere. Es geht darum, die Situation präzise und ohne Beschönigung auf den Punkt zu bringen.
Beispiel: Statt vage zu denken: „Irgendetwas läuft schief“, sagen wir konkret: „Meine Ideen werden in Meetings oft übergangen.“ Diese Klarheit schafft Fokus und macht das Problem greifbar – es wird zu etwas, das wir aktiv lösen können.
3. Anerkennen: Die Realität akzeptieren
Anerkennen bedeutet, die Situation zu akzeptieren, ohne sie sofort lösen zu müssen – und ohne Schuldzuweisungen oder Ausreden.
Beispiel: Vielleicht ärgern wir uns über einen Kollegen, der unsere Arbeit häufig kritisiert. Statt in Abwehrhaltung zu gehen, können wir sagen: „Die Kritik nervt mich, und sie ist Teil der Situation.“ Diese Akzeptanz schafft Raum für konstruktive Gedanken und verhindert, dass Emotionen die Oberhand gewinnen.
4. Ideen finden: Kreativität in Aktion
Sobald das Problem klar definiert und akzeptiert ist, fällt es leichter, Ideen zu entwickeln. Formulieren wir das Problem als zielgerichtete Frage, z. B.: „Wie könnte ich erreichen, dass meine Ideen mehr Gehör finden?“
Unser Gehirn sucht automatisch nach Antworten auf Fragen. Statt zu fragen „Warum habe ich dieses Problem?“, ist es hilfreicher, lösungsorientiert zu fragen.
Methoden: Brainstorming ohne Bewertung, Gespräche mit anderen, Perspektivwechsel, Hinterfragen von Annahmen
Beispiel: Bei unklarer Aufgabenverteilung im Team könnten Lösungen sein: ein wöchentliches Planungsmeeting, ein Task-Management-Tool oder klarere Kommunikationsregeln. Wichtig ist, zunächst alle Ideen zuzulassen.
5. Umsetzen: Kleine Schritte mit grosser Wirkung
Die beste Idee nützt nichts, wenn sie nicht umgesetzt wird. Beginnen wir mit kleinen, konkreten Schritten – idealerweise einem „Prototyp“, den wir innerhalb von 24 Stunden ausprobieren können.
Beispiel: Ein Austausch am nächsten Morgen bei einer Tasse Kaffee kann erste Erfahrungen bringen. Funktioniert es? Dann bauen wir darauf auf. Funktioniert es nicht? Passen wir es an und probieren es erneut.
Warum dieser Ansatz funktioniert
Der Prozess – Erkennen, Benennen, Anerkennen, Ideen finden, Umsetzen – bringt Struktur ins Chaos. Er hilft, Probleme weniger als unüberwindbare Hürden, sondern als lösbare Aufgaben zu sehen. Gleichzeitig fördert er Klarheit, Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit, statt uns in Grübeleien oder Frust zu verlieren.
Fazit: Probleme sind Chancen in Verkleidung
Probleme sind unvermeidlich – und keine Sackgassen. Wenn wir sie bewusst erkennen, klar benennen und akzeptieren, schaffen wir die Grundlage für kreative und pragmatische Lösungen.
Der nächste Schritt liegt bei dir: Welches Problem möchtest du heute angehen? Schreibe es auf, gib ihm einen Namen – und leg los.
Deine Erfahrungen zählen!
Welche Strategien haben dir bei der Problemlösung geholfen? Teile deine Ansätze und Beispiele gerne mit – ich freue mich auf den Austausch!
Kleine Übung: Nimm dir jetzt 2 Minuten Zeit, um ein aktuelles Problem aufzuschreiben, es zu benennen und zu akzeptieren. Probiere morgen einen kleinen Schritt zur Lösung aus – und berichte gern davon.