Das Paradox: Warum „schwerer“ leichter sein kann

Ein Klient teilte kürzlich eine tiefgründige Einsicht: „Ich habe vieles ohne Mühe erreicht – Schule, Ausbildung, Job. Worauf ich wirklich stolz bin, sind die Dinge, die ich mit Schweiss und Fleiss geschafft habe. Rückblickend wäre mein Leben vielleicht manchmal leichter gewesen, hätte ich mir bewusst mehr Herausforderungen gestellt.“ Diese Worte regen zum Nachdenken an: Warum empfinden wir hart erkämpfte Erfolge als so wertvoll, und wie können wir diese Erkenntnis nutzen?

Die Psychologie der Anstrengung

Psychologisch betrachtet stärken Herausforderungen unsere Selbstwirksamkeit – das Vertrauen, durch eigenes Handeln etwas zu bewirken. Hart erkämpfte Erfolge versetzen uns oft in einen „Flow“-Zustand, in dem wir uns voll entfalten. Der Klient hat das erkannt: Seine stolzesten Momente waren die, in denen er über sich hinauswuchs. Zudem schätzen wir Dinge, für die wir uns anstrengen mussten, höher. Ein leicht erreichter Erfolg mag kurz befriedigen – Anstrengung verleiht Bedeutung.

Das Paradox entschlüsselt

Ein „zu leichtes“ Leben mag angenehm sein. Es bereitet uns leider auch weniger auf Rückschläge vor. Denn Herausforderungen fördern Resilienz. Anstrengung stärkt das Selbstwertgefühl, fördert psychologische Stärke und verleiht dem Leben Sinn – all das trägt langfristig zu einem erfüllteren Leben bei.

Ein Gedanke zum Mitnehmen

Vielleicht steckt tatsächlich etwas Wahres dahinter: Wahre Erfüllung entsteht oft jenseits der Komfortzone. Indem wir uns mehr anstrengen, schaffen wir Raum für persönliches Wachstum.

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer anonymisierten Coaching-Erfahrung.

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